
Peter Sandhaus
Architektur, Installation / Objektkunst, Konzeptkunst, Malerei
* 1970
Bildung:Dipl.-Ing. Arch.
Index
Text
Der Ex-Architekt Peter Sandhaus arbeitet seit den Neunzigern als bildender Künstler in Berlin.
Neben seiner frei fließenden Konzeptmalerei befasst er sich vor allem mit Kunst am Bau und im öffentlichen Raum. Hier lässt er sich auf jeden Ort und jeden Auftrag individuell ein. Die offene, demokratische Gesellschaft ist für ihn dabei immer die eigentliche Auftraggeberin.
Seine Leidenschaft gilt von je her dem Öffentlichen als Raum der Möglichkeiten, weil das immer noch der Ort ist, an dem gesellschaftliche Wirklichkeiten ausgehandelt werden.
Im Zentrum seiner Public Art steht deshalb immer die Suche nach neuen Wahrnehmungs- und vor allem auch Bedeutungsebenen. Im Dialog mit den Nutzer:innen eines Gebäudes oder eines Ortes soll das Werk offen sein für die Produktion von neuem Sinn durch seinen Gebrauch. Es ist nie sein Anliegen, irgendwem vorzuschreiben, was er oder sie denken soll. Seine Arbeiten sollen stattdessen immer Orte für neue Erfahrungen sein.
Dabei verzichtet der Künstler im Rahmen von Auftragsarbeiten gerne auf eine gewisse Autonomie des Kunstwerkes zugunsten einer kontextorientierten, thematischen Relevanz. Je kontext-spezifischer und ortsspezifischer eine Intervention wird, desto größer ist ihr Potential als Kompakt-Kommunikation. Mal im Sinne einer produktiven Irritation, mal in Form einer aktiven Teilhabe der User und oft auch als Angebot zur besseren Identifikation mit einem Ort.
Denn hier liegt aus der Sicht des Künstlers heute ein großes Manko der modernen Architektur und der gebauten Stadt: Sie erscheinen leider all zu oft austauschbar und gesichtslos. Den immer komplizierteren funktionalen und technischen Zwängen und wirtschaftlichen Anforderungen unterworfen, leiden unsere Häuser und Stadträume zunehmend an Identitäts- und Bedeutungsverlust.
Zu diesem Bedeutungsverlust des öffentlichen Raumes kommt hinzu, dass sich ein immer größerer Teil der gesellschaftlichen Kommunikation in virtuelle Räume verlagert. In diesen digitalen Blasen muss man abweichende Sichtweisen kaum noch tolerieren. Man kann sie einfach ignorieren, abqualifizieren oder mit Hass überziehen. Oft scheint es so, als sei die körperliche Anwesenheit der Nutzer*innen eines Raumes eine notwendige - wenn auch leider keine hinreichende - Voraussetzung für Zurechnungsfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein. Offensichtlich kann man nur, wenn man körperlich anwesend ist, auch Teilhaber des Öffentlichen sein.
In diesem Sinne verstehen sich die Beiträge von Peter Sandhaus als maßgeschneiderte Angebote zum wirklich sinnstiftenden Dialog von gebauter Wirklichkeit und Kunst.
Vita
Der ehemalige Architekt PETER SANDHAUS arbeitet als Konzeptkünstler in Berlin.
Seine visuelle Kunst reicht von konkreter Malerei bis hin zu digital programmierten Zeichnungen und Wandmalereien.
Seine größte Leidenschaft gilt jedoch der Kunst im öffentlichen Raum.
Er wurde mit zahlreichen Preisen und Aufträgen ausgezeichnet und hat eine Reihe von großformatigen Arbeiten im öffentlichen Raum realisiert.
Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und konnte bereits einige großformatige Arbeiten im öffentlichen Raum umsetzen.
1970 geb. in Clausthal-Zellerfeld, Deutschland
1990 Studium der Architektur, Kunstgeschichte und Philosophie
an der Technischen Universität, Berlin und am HCE, Madras, Indien.
1997 Abschluss als Dipl.-Ing. Architektur
1997 - 2006 Arbeit als Architekt in verschiedenen Büros in Berlin und international
1998 Gründungsmitglied der Künstlergruppe OBZONE
2001 Gründung von psd° public space development, Berlin
2004 Stipendium Artist In Residence Youkobo, Tokyo
2006 - 2009 Art Director der Galerie specler.de
2010 Schwerpunkt: Kunst am Bau und im öffentlichen Raum
2011 2. Preis Wettbewerb Umgestaltung Städtische Bühnen, Osnabrück
2012 2. Platz Kunst am Bau Wettbewerb Institut für Plasmaphysik, Jülich
2013 Studiogründung: SANDHAUS BAUKUNST
2013 2. Platz Wettbewerb Gedenkstätte Amoklauf Winnenden
2014 Galerie erstererster Berlin, „algorithmic drawings“, Einzelausstellung
2015 1. Preis „Ars Liturgica“ Wettbewerb 2015 „Vortragekreuz“, Realisiert 2016
2016 1. Preis Kunst am Bau Multifunktionsarena Erfurt, „STADIONWELLE“, Realisiert 2017
2016 2. Preis Kunst am Bau Bettenhochhaus Charité, Berlin
2016 1. Preis Kunst am Bau Uniklinik Neubau D5, Regensburg, „ANTIKÖRPER“, Realisiert 2018
2016 2. Preis Kunst am Bau Europäisches Patentamt, Berlin
2017 „Ars Liturgica“ Stiftmuseum Xanten
2017 1. Preis Kunst im öffentlichen Raum, Landmark Elektropolis Berlin
2018 2. Platz Kunst am Bau Deutsches Luft- und Raumfahrtzentrum, Köln
2019 Ankauf Städtebaul.Wettbew. Blaugrüner Ring, Museum Kunstpalast D-dorf
2020 2. Platz Landart Wettbewerb Himmelsscheibe Nebra
2020 1. Preis Polizeihauptquartier, Greifswald, „UNSICHERHEITSFAKTOR“, Realisiert 2020
2021 1. Preis Kunst am Bau Europa-Center AG, Frankfurt Airport, „ÜBERFLIEGER“, Realisiert 2022
2021 1. Preis Kunst am Bau OTH Regensburg Neubau Verwaltung, Foyer, „RAUMVERNETZUNG“ Realisierung gepl. 2024
2021 2. Preis Kunst am Bau Leipniz-Zentralmuseum für Archäologie, Mainz
2021 1. Preis Kunst am Bau OTH Regensburg Neubau Verwaltung, Galerie, „WANDVERNETZUNG“ Realisiert 2022
2022 1. Preis Kunst im öffentlichen Raum Mierendorff-Rundweg, Berlin-Charlottenburg, „KIELOBEN“ gepl. 2024
2022 Anerkennung Kunst am Bau Neubau Bundeswehrzentralkrankenhaus, Koblenz
2022 3. Platz Kunst am Bau Auswärtiges Amt Berlin Kurstraße, Standort Kreuzstraße
2022 1. Preis ars liturgica Wettbewerb für den Denkort Corona in Essen, „GEMEINSCHAFTSTRAGE“ eröffnet am 22. März 2024
2024 2. Preis Haus der Bayerischen Geschichte, Regensburg, „JAHRHUNDERTPROJEKT“
2024 1. Preis Helmholtz-Zentrum Berlin „NEURONENBESCHLEUNIGER“ gepl. 2024