KiöR Künstler*innen

Falk Richwien

falkrichwien.de/

Installation / Objektkunst, Konzeptkunst, Lichtinstallation, Malerei, Medienkunst

* 1663
Bildung:Bildhauer, Metallbauer, Video-Animation
Gruppen: Der Bauch

Index

Text

Falk Richwien kam 1985 nach Berlin und prägte dort 30 Jahre das wilde Kunstgeschehen mit: Ob mit Aktionskunst auf der Bühne, melancholisch bis schroffen Fotografien, interaktiven Installationen oder klassischer Ölmalerei. (Ölmalerei und eben nicht Acryl, denn wer will denn schon wirklich auf 800 Jahre Erfahrung mit dem Pigment in Öl verzichten und sich Plastik an die Wand hängen, nur weil es schneller trocknet?)

1987 - 1991 Arbeiten mit der Künstlergruppe „Dead Chickens“ und den Briten "Mutoid Waste Company“

1995 - 2003 Kurator von N.A.K.T., Kurator der Galerie im öffentliche Strassenraum in Cooperation mit Kulturamt Berlin Mitte, Kunstamt Kreuzberg Bethanien.

Seit 2015 lebt und arbeitet der Künstler Falk Richwien im Osten Brandenburgs in Cöthen, Falkenberg Mark.

AKTUELL

Derzeit arbeitet er an:

NEUE MEDIEN - Installationen
(Die Installation sind eine Symbiose von Video/Malerei/Keramik)

INSTALLATION aus einer Serie von 2 Minuten-Kunstfilmen, die sich über Data-Matrix-Code-Gemälde im Netz aufrufen lassen und den Sinn der Multiperspektiviät des global vernetzten Daseins spiegeln,

MALEREI die Bild-Reihe: „Painted Pixel“, mit der der Künstler die glatte Digitalisierung via Spachteltechnik zu einem analogen, sättigend-saftigen Ölgemälde verdaut.

OBJEKTe entstehen wiederum in Anlehnung an Frühe Arbeiten: Objekte und Skulpturen als Materialcollagen aus Fundstücken: Stahl, Holz, Keramik.

PHILOSOPHIE Viele von Falk Richwiens Arbeiten sind auf Interaktion angelegt. Die Kunst wird zum Spiel; Der Zuschauer wird Beteiligter; geübt werden Distanznahme, Verinnerlichung, Orientierung, die Verbindung zwischen inneren und äußeren Räumen; verwirklicht wird ein Transfer zwischen Tradition und Moderne. Statt (Würden)Träger von verbindlichen Ordnungen werden wir zum Wanderer in verschiedenen Welten, in denen sich die inneren mit den äußeren Landschaften überschneiden.

Aus dem Halt seiner für alle verbindlichen Geschichte und „VorSchriften“ entlassen, erfährt der Sinn von Sein in der Postmoderne eine Beschleunigung, die alles aus sich selbst heraus zu katapultieren im Stande ist. Das regelmäßige Ticken der Uhr hat sich schon lange in ein Flimmern der Medien zersetzt. Hinter der Logik des Anything-goes lauert fett grinsend ein „nothing really matters“.
Wenn alles so gleichermaßen bedeutsam sein kann – was hat dann noch wirklich Bedeutung? Wert und Bedeutung der Dinge erfahren im Rausch der Vernetzung eine Inflation, weil sie an keinen gemeinsamen Sinngrund mehr angeschlossen sind.
Falk Richwiens Ansatzpunkt hier ist zu sagen: Es ist das Individuum, das herausgefordert ist, seinen Weg durch den Nebel der Bedeutungslosigkeit zu finden. Kommunikativ entgrenzt, entwertet und multimedialisiert wie es ist, braucht es, mehr denn je seine Sinne. Seine Sinne noch vor dem Verstand. Die Postmoderne ist nicht einfach auch „ein Ende der Gemeinschaft“, sondern eine Zeit, in der wir anfangen, unsere inneren und sozialen Räume zu gestalten.

Vita

1963 geboren in Hannover
1982 Fachhochschulreife Maschinenbau, Metall / BBS II Celle
1983 Abitur in Celle / Niedersachsen
1984 – 89 Studium, Publizistik und Psychologie / FU Berlin
seit 1993 freiberuflicher Bildender Künstler in Berlin

EXIBITIONS (A SELECTION)
2021 Stand by – Kunstverein Schul – und Bethaus Altlangsow / Seelow
2017 Untited Colours / Michael Schultz Galerie / Berlin / Installation
2015 Journey to Acardia / Galerie Micaela Reske / Berlin / EA
2013 Code.de / Michael Schultz Galerie / Berlin / Installation
2012 my radiation diary / Prozess Galerie / Berlin / Installation
2011 Planeten / Katz und Bach Galerie / Berlin / EA / KA
Die Schönen Die Wilden Die Schrecklichen – Forumfactory / Berlin / GA
2009 AUS ZEIT / Galerie TdL / Galerie Eikelmann / Düsseldorf / EA / Installation
2008 Himmelblau Blutrot und Meer / Galerie Micaela Reske / Berlin / EA
Ansichten junger Großstädterinnen / Filmprojekt / Berlin / London
2007 Drinking Girls / Galerie Das Labor / Berlin / EA
Wie man einem Lamm einen Kunstmarkt zeigt/ Galerie Lena Braun / Berlin / KA
2006 Rein Gold – Die Bestie / Galerie M.K. Office / Berlin / EA /  KA / Installation
2000 SOLARIS – Eine Installation im Strassenraum / Berlin / EA / Installation
1999 Werkzeug und Resultat – Galerie NAKT – Berlin / GA
1997 Die Schwestern, Installation im Strassenraum / Berlin / EA / Installation
1996 Temps Dilate / Galerie Eikelmann – Essen / EA / Installation
1994 Volksnasen – Volksbühne – Berlin / EA / Installation
1991 Schlaraffenland – Akademie der Künste am Pariser Platz Berlin / Installation

Kunst im öffentlichen Raum WORKS OF PUBLIC SPACE / PURCHASES
1999 Grenzpatrouille / East Side Museum Checkp. Charly / Berlin
2001 Die Schwester – sculpture / Stadtgarten Kraftwerk / Aschersleben
2004 Posso III – fountain / Malzfabrik / Berlin

PROJECTS
1997 co-founder, NAKT / Neue Akademie für Kunst und Technik
1999-2003 Kurator, Gesellschaft für Gegenwart und Kultur e.V.
seit 2017 Managing – Director, AGGREGAT66 g UG / Falkenberg – Brandenburg

EA Einzelausstellung/Solo Exibition GA Gruppenausstellung/Group Exibition KA Kunstaktion/Performance