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Adapter: Jörn Gerstenberg Gabriele Worgitzki

www.adapter.worgitzki.com

Grafik / Zeichnung

Members:
Jörn Gerstenberg, Gabriele Worgitzki

Index

Description

2009 starteten Gabriele Worgitzki und Jörn Gerstenberg die zeichnerische Zusammenarbeit. Es entstanden zunächst kooperative Zeichnungen auf Papier.
Die Formate dieser Zeichnungen entwickelten sich von DIN A5 bis AO.
Ab 2013 formierten sie sich zum Projekt Adapter und entwickelten großformatige Zeichnungen auf Leinwand und gemeinschaftliche Wandzeichnungen.
Verfolgten diese zunächst die Idee eines Bildraumes, öffneten sie sich später in den Raum. Die Zeichnungen reagieren nun auf räumliche Strukturen und gestalten sie mit zeichnerischen Mitteln. Die Ausstellung "Adapter" (2013) in der Galerie Axel Obiger /Berlin führte dies paradigmatisch vor.

Text

Das kooperative Zeichnen ist eine Suche nach künstlerischer Kompatibilität und dem Bewahren konträrer Elemente. Zeichnerische Schnittstellen sind die Adapter unterschiedlicher Auffassungen der Künstler. Unstimmigkeiten erhöhen die Spannungen von Linien und Flächen, grafischem Duktus und malerischer Zeichnung. Diese Kommunikation wird umso ernsthafter, indem sie sich, schwer korrigierbar, als Wandzeichnung manifestiert. Die Arbeit erfolgt etappenweise. Es gibt Vorlagen und Reaktionen darauf. Was angelegt ist, wird umgedeutet, verstärkt oder abgemildert. Stilistische Brüche bekommen eine inhaltliche Bedeutung. Was ein zeichnerischer Fehler ist, bestimmt die Reaktion des anderen Zeichners darauf. Augenblickliche Einfälle entwickeln sich unter dem psychologischen Druck, nicht zu beeinträchtigen, was der andere geschaffen hat. Jeder geht mit diesem Problem anders um. Verbale Kommunikation muss sich immer zeichnerisch materialisieren. Gelungene Abstimmung und die Gefahr des Misslingens liegen nahe beieinander. Die Kooperation gelingt im sich ständig verändernden Schwebezustand der Bereitschaft, dem anderen Spielraum zu lassen und gleichzeitig den eigenen Ausdruck auf den Punkt zu bringen.Die Wandzeichnung ist eines der spannendsten Medien einer ernsthaften Auseinandersetzung mit der Kunstauffassung des Anderen und den Betrachtern der Arbeiten. Text: Jörn Gerstenberg